Domestic Violence Dynamics

Domestic Violence Dynamics
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Delve into the complexities of domestic violence, exploring its impact on relationships and individuals, shedding light on varying perceptions and responses to violence within homes and communities.

  • Domestic Violence
  • Relationships
  • Abuse
  • Gender Roles
  • Violence Prevention

Uploaded on Apr 16, 2025 | 0 Views


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Presentation Transcript


  1. Umgang und Zugang zu Ttern bei huslicher Gewalt kinderschutzorientierte Arbeit mit V tern, die Paargewalt aus ben Mannheim 21.03.2018 Kinder und h usliche Gewalt gemeinsam handeln und sch tzen

  2. Gewalt ist keine Lsung ... Von wegen - Gewalt kann problematische Situationen effektiv und schnell und positiv beenden (Polizeieinsatz z.B. bei h uslicher Gewalt, Sohn sch tzt Mutter vor gewaltt tigem Vater, ) Legitimit t und Legalit t von Gewalt Permanente Strukturelle Gewalt = Gew hnung an Gewalt (Arbeitsmarkt, Schule, Stra enverkehr, ) Unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung von Gewalt (weiblich m nnlich, psychisch vs. physisch, Erziehung vs. Pr gel, ) - - -

  3. Unterschiede der Gewaltformen ffentliche Gewalt , M nner als T ter und i.d.R. auch als Opfer. Gewalt ist kommunizierbar Teil der M nnerrolle H usliche Gewalt / Gewalt in Ex- Partnerschaften Schambesetzt (Wichtige Unterscheidungen: Gewalt gegen Kinder, Stalking, ) Sexuelle Gewalt hochtabuisiert und hoch schambesetzt (Wichtige Unterscheidung in: Sexuelle Gewalt in der Partnerschaft, gegen Fremde (Frauen), Kinder

  4. Grundsatz Grundsatz bei der Auseinandersetzung mit der Partnerschaftsgewalt Ja, bei Streit in der Partnerschaft haben meist Beide einen Anteil zu verantworten. F r Deine Gewalt tr gst Du (T ter) zu 100% die Verantwortung. Du hast immer eine Wahl und die M glichkeit anders zu handeln. Darum besch ftigen wir uns mit Deinen Entscheidungen, Deinen Handlungen und Deiner Verantwortung.

  5. Funktionalitt von Gewalt Diese Konstellation wird von gewaltt tigen M nnern als gleichwertig "empfunden Diese Konstellation wird von gewaltt tigen M nnern als unterlegen "empfunden Gewalt ist f r die M nner weniger ein Problem, als eine L sung, um einen aus ihrer Sicht "gleichberechtigten" Zustand wieder herzustellen (Zimmermann et al. 2000).

  6. Dynamik der Gewalt GEWALTSPIRALE Ich f hle mich elend. Wir streiten uns, sie provoziert mich, ich haue zu. Jetzt ist Ruhe, ich habe mich durch-gesetzt. Aber sie ist verletzt, das wollte ich nicht! Ich entschuldige mich. Ich verw hne sie, bin charmant (das kann ich ganz gut!). Wir sind verliebt wie zu Beginn. Wir sprechen nicht weiter ber den Vorfall. Eines Tages tut sie etwas, was mich emp rt. Sie lacht ber mein Gegen-Argument. Ich f hle mich elend.

  7. Dynamik der Gewalt GEWALTSPIRALE (2) Ich haue zu, diesmal gr ndlicher. Das befreit, erleichtert: meine Ohnmacht ist weg! Aber sie sieht schlimm aus, sollte ins Krankenhaus. Ich lege ihr Kompressen auf. Ich sch me mich, ich weine. Sie tr stet mich. Sp ter reden wir dar ber und ich sage ihr, was mich zum Ausflippen bringt, was sie lassen, oder besser machen sollte. Ich verw hne sie. Wir sind verliebt wie fr her. Eines Tages sehe ich: sie h lt sich nicht 100% an unsere Abmachung. Ich haue zu (www.4uman.info)

  8. Grundannahmen zu Huslicher Gewalt multifaktorielles, multidimensionales, in gesellschaftliche und historische Verh ltnisse eingebundenes Ph nomen Auftreten in Kreisl ufen weitreichende transgenerationale Auswirkungen, Kinder sind immer mitbetroffen! verschiedene Facetten: k rperlich, psychisch, sexuell, strukturell gewaltt tiges Handeln ist (auch) erlerntes Verhalten, es ist ver nderbar wird von beiden Geschlechtern ausge bt, die gro e Mehrzahl der F lle und die schwereren Taten mit den weitest reichenden Folgen ver ben jedoch M nner tritt in allen gesellschaftlichen Schichten auf jeder Gewalttat liegen Ursachen, Absichten und Entscheidungen zu Grunde jeder Mensch ist f r sein Handeln verantwortlich

  9. Anstze von Tterarbeit (1) geschlechtsbezogen funktionelle Analyse: M nnliche Gewalt als Ausdruck von Kontrolle und Machtaus bung gegen ber der Partnerin (2) Konfrontation entschuldigender und gewaltrechtfertigender Rationalisierungsmuster (3) Vermittlung von Handlungsalternativen als Ersatz f r gewaltt tiges Verhalten (4) Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Frauenunterst tzung und der Strafverfolgung Ein psychodynamischer Ansatz betont dagegen eher den Unterst tzungs- und Hilfsaspekt und erkl rt Gewaltverhalten ber innerpsychische Verarbeitungsprozesse (z.B. Opfererfahrungen). (Gondolf 2002):

  10. Forschungsstand Wirksamkeit von T terarbeit Grunds tze gewaltzentrierter Beratung (Wirksamkeitskriterien) Gewalt steht im Mittelpunkt Zeit, Dauer des Programms mind. Jahr, (bis zu 1,25 Jahre) Hohe Programmintegrit t (kontrollierte bereinstimmung von Konzept und Ma nahmeverlauf) Kontrolle und Reaktion bei vers umten Terminen Kooperation mit Strafverfolgung und Opferschutz Selbstverst ndnis von T terarbeit Zielsetzung: Gewaltvermeidung & Verantwortungs bernahme Fachliche Haltung: Gewalt ist kein Partnerschaftsproblem

  11. Standards der Tterarbeit T terarbeit ist ein Baustein im Interventionsgef ge gegen h usliche Gewalt T terarbeit darf nicht isoliert stattfinden der Opferschutzgedanke ist ein unverzichtbarer Bestandteil von T terarbeit, T terarbeit HG muss sich an ihrem Beitrag zum Opferschutz messen lassen T terarbeit HG muss in Vernetzungsstrukturen aktiv eingebunden sein oder sich aktiv am Aufbau von Vernetzungsstrukturen beteiligen

  12. Standards der Tterarbeit Vernetzung und Kooperation Polizei Justiz (StA, Strafgerichte, Familiengerichte) Kontakt mit der betroffenen (Ex-)Partnerin Frauenunterst tzungseinrichtungen, Opferhilfen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe weiteren Hilfeeinrichtungen (z.B. Gesundheitswesen, Beratungsstellen, ...)

  13. Standards der Tterarbeit Programminhalte Auseinandersetzung mit dem Gewaltbegriff und mit Gewalthandlungen Tatrekonstruktion (Gewaltschilderung) Auswirkung der Gewalt und Opferfolgen gewaltfreie Handlungsstrategien Notfallpl ne Kommunikations- und Beziehungsmuster M nner- und Frauenbilder v terliche Verantwortung eigene Opfererfahrungen Ausschlusskriterien nach Einzelfallpr fung mangelnde Verantwortungs bernahme, erneute Gewaltanwendung, unzureichende Mitarbeit und Kooperation, Regelverst e und Gruppenunf higkeit

  14. Standards der Tterarbeit Teilnahmevorraussetzungen Tateingest ndnis Mindestma an Mitwirkungsbereitschaft ausreichende sprachliche und kognitive F higkeiten Einwilligung zum Gespr ch der TAE mit dem Opfer Schweigepflichtentbindung Opfer, Beraterin, zuweisende Stelle Unterzeichnung des Teilnahmevertrages Teilnahmebeitrag

  15. Zugangskriterien MIM Beherrschen der deutschen Sprache Mindestma an sozialer Integration (z.B. fester Wohnsitz) psychische Gesundheit weitgehend auf Partnerschaftsgewalt beschr nkte Delinquenz ein Mindestma an Ver nderungsmotivation und Mitarbeitsbereitschaft ausreichende Reflexionsf higkeit und verbale Kompetenz emotionale Ansprechbarkeit, Beziehungsf higkeit keine akute Suchtmittelabh ngigkeit. T terprogramme im MIM sind kein Angebot f r Hochrisikogruppen (Suchtkranke, psychisch Kranke, M nner mit hoher Delinquenz, junge Erwachsene mit antisozialen Lebensstilen) Nicht deutschsprachige Migranten werden nicht aufgenommen.

  16. Tterprogramm MIM Ablauf T terprogramm im MIM Vorgespr che: 3-5 Einzelberatungen mit einem Mitarbeiter Gruppenteilnahme: 26 zweist ndige Gruppensitzungen mit 7-8 Teilnehmern und 2 Mitarbeitern unter Videomitschnitt Flankierende Ma nahmen: - Informationsgespr ch mit der Partnerin in der Beratungsstelle der Frauenhilfe - Paargespr che nach Einzelfallpr fung in Kooperation mit der Frauenhilfe - Auswertungsgespr che im Helfersystem

  17. Grundhaltungen des MIM Grundhaltungen im MIM Wir nehmen Dich ernst, aber wir vertrauen Dir nicht bedingungslos. Wir werden nichts geheim halten. Wir lassen uns nicht in Vertraulichkeiten verwickeln. Wir werden Dich nicht herabsetzen oder entwerten. Wir helfen Dir, Dich in Frage zu stellen, und wir werden Dich unterst tzen. Wir glauben, dass Ver nderung m glich ist. Wir glauben nicht an eine Ver nderung von heute auf morgen. Wir glauben, dass Taten und Handlungen mehr sagen als Worte. Wir brauchen eine Form der Kontrolle. Wir glauben an Ver nderung aber nicht an "Heilung". Quelle: Grundhaltungen f r die Arbeit mit T terinnen von Hilary Eldridge (USA)

  18. Ziele der Tterarbeit HG Gewaltfreiheit Empathie / Selbst- Alternative Konfliktl sungs- strategien Verantwortungs- bernahme Beziehungs- f higkeit wahrnehmung und -kontrolle Perspektiv ber- nahme Der Teilnehmer gewinnt an sozialer Kompetenz und Lebensqualit t. Seine Mitarbeit h ngt entscheidend davon ab, inwiefern es gelingt, ihm dies zu vermitteln.

  19. Zugngswege zu Ttgern Zugangswege zu V tern Verletzungsfolgen f r Kinder k nnen die Einstiegsmotivation sein und m ssen in T terprogrammen thematisiert werden Verletzungen des Kindes w hrend der Schwangerschaft Verletzungen, wenn das Kind w hrend der Gewalt auf dem Arm gehalten wird Verletzungen, wenn das Kind zu intervenieren versucht zielgerichtete Verletzungen, um Partnerin zu kontrollieren oder zu bestrafen (Medea Syndrom) Traumatisierungen durch das Miterleben der H uslichen Gewalt (Kindler 2007)

  20. Einschrnkungen der Zugangswege zu V tern Einschr nkungen der Erziehungsf higkeit Gegen Partnerinnen gewaltt tige V ter - neigen zu rigidem und autorit rem oder unvorhersehbar schwankendem Erziehungsverhalten, bestrafen und schlagen Kinder h ufiger und schwerer, untergraben oft die Erziehungsautorit t der Mutter vor den Kindern, sind meist selbstzentriert (z.B. kaum in die Erziehung involviert, wissen wenig ber die Kinder, intolerant gegen ber kindlichen Bed rfnissen), manipulieren nicht nur die Mutter, oft auch die Kinder, zeigen diskrepantes Verhalten gegen ber den Kindern in der ffentlichkeit und Zuhause (gute V ter unter Beobachtung). (Bancroft/Silverman 2002)

  21. Einschrnkungen der Arbeit mit V tern T terprogramm im MIM: Auseinandersetzung mit der Gewalt und den Auswirkungen der miterlebten Gewalt auf die Kinder, Verantwortungs bernahme, Verhaltens nderung Film: Wutmann Bei Bedarf: Begleitend zus tzliche Einzelgespr che, Fokus Vater sein , Gewaltfolgen und verarbeitung (Kind) Ziele: Gewalt verhindern, bedrohliches und manipulatives Verhalten abbauen, Kinder vor Retraumatisierungen sch tzen, gewaltfreie Konfliktl sungen erarbeiten

  22. Einschrnkungen der Arbeit mit Eltern Ziele der Elternberatung: Schutz und Stabilisierung der Frau (dient unmittelbar auch den Bed rfnissen des Kindes) Schutz und Stabilisierung des Kindes Verantwortungs bernahme beider Eltern f r den Schutz des Kindes Aufl sung des Kindlichen Loyalit tskonfliktes Kl rung und Erarbeitung von Umgangsregelungen Gestaltung eines gewaltfreien Umgangskontaktes

  23. Zusammenfassung unterschiedlicher Studien Dobash & Dobash (1996), WiBIG Studie 2004, Edward W. Gondolf et al. (2002 T terarbeit bedeutet i.d.R. eine intensive Auseinandersetzung des T ters mit seinem gewaltt tigen Verhalten und zu Grunde liegenden kognitiv- emotiven Verarbeitungsmustern T terarbeit kann bei Wahrung bestimmter Standards zur Pr vention von Beziehungsgewalt beitragen und die Sicherheit erh hen T terarbeit erschafft keine neuen M nner T terarbeit ersetzt keine (evtl. notwendige) Therapie T terarbeit ist keine Ehe- oder Paarberatung oder deren Ersatz Lassen sich M nner inhaltlich auf T terarbeit ein, kann T terarbeit Einstellungs- und Verhaltens nderungen bewirken T terarbeit bewirkt eine ffentliche Kontrolle des T ters und kann dadurch eine gewaltpr ventive Wirkung erzielen Um wirklich erfolgreich zu sein, muss T terarbeit in ein Gesamtsystem der Intervention gegen h usliche Gewalt eingebunden sein

  24. Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit! www.4uman.info www.bag-taeterarbeit.de www.work-with-perpetrators.eu

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